Warum Stillen?
„Wenn es klappt, dann will ich stillen.“
So oder so ähnlich sind die Aussagen werdender Mütter.
Über 90% aller Frauen geben an, gerne stillen zu wollen.
Trotz dieses hohen Anteils des Wollens und dem Wissen, dass Muttermilch die beste Ernährung für ihr Kind ist, stillen viele Mütter nicht oder noch vor dem 6. Monat wieder ab.
Dies hat vielfältige Gründe
- Fehlende Vorbilder (eigene Mütter) zu Hause
- Der Glaube, nicht stillen zu können, obwohl das nur sehr selten vorkommt.
- Mythen und Aberglaube ums Stillen „Kleine Brüste gleich wenig Milch“ & „Stillen muss weh tun.“
- Fehlende Anerkennung in der Gesellschaft „Unangenehm, in der Öffentlichkeit zu stillen“
- Schlechter Stillstart in der Klinik (Mangel an Fachpersonal / Keine Zeit für Stillprobleme der Mütter)
- Schmerzen beim Stillen
- Angst zu wenig Milch zu haben und den Säugling nicht ernähren zu können („Ich kann ja nicht sehen, wie viel das Kind bekommt!“)
- Zu lange versucht, Probleme selbst zu lösen, ohne professionelle Hilfe hinzuzuziehen
- und vieles mehr
Was kannst du also tun
- Stillbereitschaft durch professionelle Stillberatung von Anfang an fördern
- Bereits in der Schwangerschaft auf das Stillen vorbereiten
- Bei Problemen, Ängsten und Verzweiflung Kontakt zur Expertin aufnehmen
- Mit der Hebamme, der Kinderärztin oder der Stillberaterin nach individuellen Lösungen suchen
- Vertrauen in die eigene Elternkompetenz gewinnen und stärken
Wusstest du schon, dass
Muttermilch …
… den Darm deines Kindes vor gefährlichen Infektionen schützt.
… leicht verträglich ist und die Verdauung anregt. Bauchschmerzen und Verdauungsstörung sind also seltener als bei Formula Nahrung.
… Gelbsucht und Unterzuckerung nach der Geburt vorbeugt.
… Medizin ist. Die vielen Antikörper bekämpfen Infektionen wirksam.
… für das Immunsystem Gold wert ist. Die Wahrscheinlichkeit, an schweren Mittelohrentzündungen, Atemwegsinfektionen und Allergien zu leiden, ist geringer.
… sich an die Lebensumstände anpasst. Muttermilch verändert sich von Geburt bis zum Ende der Muttermilchgabe und enthält zu jeder Zeit das, was gebraucht wird.
… spezienspezifisch ist. Das heißt, Muttermilch ist die einzige Nahrung, die optimal auf den menschlichen Organismus abgestimmt ist.
… lebende Zellen enthält. Das bedeutet, du gibst deinem Kind bereits Abwehrzellen mit, welche direkt wirken können. Kleine Wunden im Mund heilen schneller.
… bereits in der zweiten Schwangerschaftshälfte gebildet wird und somit auch Frühchen versorgt werden können.
Stillen …
… alle Vorteile der Muttermilch hat und noch diese mehr.
… die Bindung zwischen dir und deinem Säugling stärkt.
… nicht weh tun darf.
… einen Stoff-Austausch an der Brust zulässt. Der Kontakt der kindlichen Mundflora gibt der Brust das Signal, entsprechend benötigte Abwehrstoffe zu produzieren. Die Brust reagiert direkt auf kindliche Infektionen.
… eine Vorbeugung gegen Wochenbett Depressionen, Diabetes Mellitus, Osteoporose, Eierstock- und Brustkrebs ist.
… bei Multiple Sklerose das Rezidiv-Risiko senkt.
… dir mehr Schlaf schenkt. Denn Stillen geht auch schlafend. Flaschenfütterung nicht!
… nicht nur Ernährung ist, sondern Trost, Beruhigung und die Befriedigung von Nähe und Saugen ist.
… dein Recht ist und dass du vom Arbeitgeber mindestens 1h Stillpause während der Arbeitszeit bekommst.
… durch das Stillen an sich erlernt wird und dass das Können bei dir nicht instinktiv ist. Nach und nach werdet ihr ein Team werden.
… auch nur zum Teil oder nur ein bisschen stillen möglich ist und das besser ist als gar nicht zu stillen.
… von der Weltgesundheitsorganisation in ausschließlicher Form bis zum vollendeten 6. Lebensmonat empfohlen wird. Dann soll unter geeigneter Beikosteinführung weiter gestillt werden. Gerne bis zum zweiten Lebensjahr und darüber hinaus.
… gelassener macht. Hormone sei Dank 💕